Wimax (Worldwide Interoperability for Microwave Access), UMTS (Universal Mobile Telecommunications System), LTE (Long Term Evolution) – oder doch DSL (Digital Subscriber Line)?
Um es gleich vorwegzunehmen: Diese Frage entscheidet sich je nach den Bedürfnissen des Nutzers, bspw. ob er in verkabelten Regionen wohnt, ob er mobiles Internet braucht, welche Geschwindigkeiten er nutzen möchte. Wo liegen nun Unterschiede und Gemeinsamkeiten der konkurrierenden Mobilfunktechnologien DSL, UMTS, LTE – und Wimax?
DSL hat den großen Vorteil einer weiten Verbreitung in den Ballungsgebieten und oftmals auch in Kleinstädten. Großer Nachteil: In spärlich besiedelten Regionen ist der Netzausbau oft nicht vorangekommen. Hier war es für Netzbetreiber bis heute schlicht nicht lukrativ genug, sich hier um den Ausbau des DSL-Netzes zu kümmern. Ein anderes Problem, und das betrifft vor allem die neuen Bundesländer, besteht in dort neu erschlossenen Regionen mit Glasfasernetzen – auch hier ist DSL technisch nicht möglich. Trotzalledem – überall, wo DSL verbreitet ist, liefert es gute Dienste in punkto Leistung bei Down- und Uplinkraten. Im Downlink kommt es auf 1 Mbit/s bis 16 Mbit/s – ein Blick auf neue DSL-Techniken wie VDSL1 und VDSL2 verspricht jedoch noch höhere Datenraten.
Bei UMTS mit seinen Erweiterungen sind die Provider im Netzausbau auch ein gutes Stück vorangekommen. Per Auflage hatten sich die Netzbetreiber dazu verpflichtet, bis 2005 mindestens 50 Prozent mit ihrem UMTS-Angebot zu erreichen. Laut Bundesnetzagentur (Jahresbericht 2008) lag 2008 die Abdeckung je nach Anbieter (Vodafone, T-Mobile, o2, e-plus) zwischen 56 und 81 Prozent. In gering besiedelten Regionen sieht es dann aber schon wieder weniger gut mit der Netzabdeckung aus. In Sachen Down- und Uplinkraten erreicht UMTS mit HSDPA und HSUPA respektable Geschwindigkeiten: Die großen Netzbetreiber in Deutschland bieten mobiles Internet derzeit schon mit Bandbreiten bis zu 7,2 MBit/s an. Und der große Vorteil – dank UMTS ist man fast überall mit Note- und Netbook, Mobiltelefon oder PDA online.
Mit „Long-Term-Evolution“ (LTE) kommt ein Standard für das mobile Internet naher Zukunft ins Spiel. Momentan sind konkrete Zahlen zur Netzabdeckung von Long-Term-Evolution in Deutschland noch nicht verfügbar. Dies liegt vor allem daran, dass sich LTE als neuer Mobilfunkstandard zurzeit noch in der Entwicklung befindet. Genaue Verfügbarkeitsangaben wird es vermutlich erst ab 2010 geben. Indes ist ein Ausblick auf die Möglichkeiten von LTE vielversprechend: 2009 konnten in Feldversuchen Latenzzeiten von 10 Millisekunden bei Geschwindigkeiten von 100 Mbit/s im Downlink und 50 Mbit/s im Uplink erzielt werden. Mit Blick auf die Zukunft prognostiziert man noch eine Steigerung dieser ohnehin schon beeindruckenden Zahlen.
Betrachtet man dagegen Wimax, so scheint sich der Netzausbau hier von Region zu Region unterschiedlich zu entwickeln. Insgesamt kann man sagen, dass der Osten und der Süden Deutschlands zurzeit besser versorgt ist. Alles steht und fällt also mit den Netzbetreibern und ihrem Engagement, den Ausbau ihrer Netze voranzubringen. Ein möglicher und großer Vorteil von WIMAX liegt in der Reichweite. Bis zu 50 Kilometer können bei direkter Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger überbrückt werden. Auch ein Blick auf die Übertragungsraten stimmt optimistisch: Theoretisch sind bei stationärem Wimax Übertragungsraten von bis zu 70 Mbit/s im Downlink möglich, bei mobilem Wimax bis zu 30 Mbit/s. Allerdings sieht die derzeitige Praxis schon wieder anders aus: Hier findet man Geschwindigkeiten von 1 bis 2 Mbit/s vor, was aber immerhin DSL 1000/2000 entspricht.
Nun stellt sich nochmals die Frage, auf welche Technik ein Nutzer bei der Wahl seines Internetanschlusses setzen sollte. Wie schon erwähnt, steht und fällt dies mit der Antwort auf zwei Fragen: